Die ersten pferde wurden mitte des 9. jahrhunderts von den ersten norwegischen siedlern auf die insel island gebracht. diese siedler waren wikinger, welche auf der flucht vor dem norwegischen könig waren. die germanischen ponies wurden durch kreuzungen mit keltenponies, welche von raubzügen aus england und irland mitgebracht wurden, gekreuzt. somit entstand das bis heute genetisch unveränderte islandpferd, da der sage nach seit dem jahre 930 ein einfuhrverbot verhängt ist. Somit wäre das islandpferd die einzige rasse, die seit über 1000 jahren rein erhalten ist und ihre reinheit über einen so grossen zeitraum bewahren konnte. dies bedeutet auch, dass es auf island keine anderen pferde als islandpferde gibt. das pferd galt damals über viele jahrhunderte als heiliges tier. amulette mit dem abbild des achtbeinigen pferdes odins, dem hengst sleipnir, wurden von den goden als talismann getragen. es galt als zeichen der fruchtbarkeit und der kraft und dem der es besaß, verlieh es macht. das leben auf der rauen insel wäre ohne die pferde undenkbar gewesen. über viele jahrhunderte waren die pferde das einzige fortbewegungsmittel. es gab lange keine strassen und die, die es gab waren unbefestigt und schlecht. der 4. gang der islandpferde, der tölt, machte das reiten für die isländer auf diesen strassen und auf langen reitstrecken sehr bequem. auch bei der arbeit, bei hochzeiten und auch bei beerdingen (ziehen des sarges) waren die islandpferde unerlässlich. jeder bauer achtete streng darauf, welches pferd er für sich und seine frau auserwählte. seines musste stark und mutig sein, denn er repräsentierte mit seinem pferd sein ganzes gefolge. das seiner frau musste einen guten charakter haben, es sollte ein gutes gangpferd sein und verlässlich. im verlauf der jahrhunderte kamen viele hungersnöte und naturkatastrophen über die insel. am schlimmsten wirkte sich ein vulkanausbruch im süden islands auf das land aus. der ausbruch der lakispalte 1783, führte zu einem monatelangen ascheregen, der das von vorneherein schon spärliche weideland vergiftete. ungefähr ein viertel des pferdebestandes verhungerte, der eintretende winter führte ebenfalls zur weiteren dezimierung des bestandes und nur die widerstandsfähigsten und zähsten islandpferde überlebten. nach der langsamen erholung des landes von der katastrophe begann die industrialisierung. somit begann auch der export der islandpferde ins ausland. die meisten pferde wurden nach grossbritannien verkauft, da dort die kleinen und starken pferde in kohlengruben eingesetzt wurden. für die pferde bedeutete das ein schreckliches pferdeleben in der dunkelheit, oft auch verbunden mit einer totalen erblindung. einmal in die tiefe der kohlenschächte hinunter gelassen, konnten sie das sonnenlicht nie wieder sehen. in den 50er jahren begann der export von reitpferden in verschiedene europäische länder und so kamen auch die ersten islandpferde in die schweiz, wo sie anfangs als kleine, struppige pferdchen mit komischen gängen belächelt wurden. doch schon bald fand das islandpferd immer mehr begeisterte anhänger. unterdessen ist das islandpferd in ganz europa, den usa, kanada und neuseeland vertreten. nebst der internationalen föderation der islandpferd-vereine FEIF gibt es in jedem land landesvereine und alle 2 jahre findet die islandpferde weltmeisterschaft statt. ausserdem wird das islandpferd immer mehr als freizeitpferd geschätzt, nicht nur wegen seiner spezialgangarten, sondern auch wegen seinem charakter.